Semele

Am 1. April 2017 um 20 Uhr im Konzertsaal der Berliner Universität der Künste

Solisten

Marie Luise Werneburg (Sopran)
Henriette Gödde (Alt)
Stefan Kunath (Altus)
Goran Cah (Tenor)
David Oštrek (Bass)

Zudem wird das Quartett Tarab Taksi die Aufführung
musikalisch bereichern.

 

Musikalische Leitung
Vinzenz Weissenburger

Theaterpädagogische Betreuung
Leonie Arnhold

Am 1. April 2017 bringt der Chor des Jungen Ensembles Berlin, gemeinsam mit dem Prometheus Ensemble Berlin und dem Quartett “Tarab Taksi”, Georg Friedrich Händels Oratorium “Semele” zur Aufführung. Das Konzert findet um 20 Uhr im Konzertsaal der Berliner Universität der Künste unter der Leitung von Vinzenz Weissenburger statt.

Anders als in der überwiegenden Zahl seiner weiteren Oratorien verarbeitet Händel in “Semele” einen weltlichen, mythologischen Stoff. Dieser erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich in den unsterblichen Göttervater Jupiter verliebt. Semele, in ihrem Verlangen, selbst unsterblich zu werden, geht an Jupiters göttlichem Blitz und der Eifersucht seiner Frau jedoch zugrunde und wird in die Unterwelt befördert, aus der sie später jedoch noch errettet werden kann.

Das Werk betrachtet das Thema der Liebe aus unterschiedlichen Blickwinkeln und bietet vielfältige Möglichkeiten, sich in die handelnden Charaktere einzufühlen. Es lädt ein zum Austausch über jene Liebes-Thematik, die alle Menschen betrifft. Aus diesem Grund arbeitet der Chor des Jungen Ensembles Berlin in diesem Projekt mit geflüchteten Menschen zusammen, die derzeit die Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule in Berlin-Schöneberg besuchen. Mit Unterstützung der Theaterpädagogin

Leonie Arnhold erarbeiteten Chormitglieder und Geflüchtete szenische Darstellungen, die ihre jeweiligen Vorstellungen von Romantik wiederspiegeln.

Angesichts der großen Anzahl von Menschen, die sich momentan weltweit auf der Flucht befinden und die vielfach in unserem Land Zuflucht suchen, entstand im Jungen Ensemble Berlin der Wunsch, einen Kontakt zu knüpfen zu Menschen, die nach Berlin gekommen sind und gleichzeitig immer noch darum kämpfen, endlich anzukommen. In einer Projektgruppe mit dreizehn Sänger*innen aus dem Chor erarbeiteten sie szenische Darstellungen, die in das Programm eingearbeitet wurden. Der Gedanke dabei: Ein Oratorium von Händel, in dem die Liebe eine sehr große Rolle spielt, soll als Ausgangspunkt dienen, eine direkte Begegnung zwischen Menschen herzustellen, die alle bereits in ihrem Leben auf die eine oder andere Weise Liebe erfahren hat. Entstanden sind neue Bindungen und neue Geschichten. Und natürlich die szenischen Intermezzi, mit denen die Projektgruppe an einigen Stellen im Stück einhaken will.

Das Quartett Tarab Taksi verleiht dem Werk klassischer Musiktradition eine arabisch-jazzige Komponente. Die Berliner Band verbindet mit großer emotionaler Tiefe musikalische Stile im Wechselspiel aus mitreißenden, virtuosen Rhythmen und stillen Momenten. „Das Verrückte ist ja, dass die Händel’sche Musik bereits für sich ein geschlossener Geniestreich ist, wo alles genau passt und die in sich rund ist“, sagt Robert Gromotka von Tarab Taksi. „Händel hat alles vorgegeben, die Musiker müssen sich dem nun unterordnen. Das Tarab Taksi macht aber wiederum gern Musik, wo jeder seine Freiheit hat. Dies zusammenzubringen, ist toll, aber eben auch herausfordernd!“

So ist das Projekt “Semele” eine einzigartige Verschmelzung barocker Musik des 18. Jahrhunderts, orientalischer Klänge mit improvisierten Elementen und szenischer Aufarbeitungen des Themas Liebe.